top of page

REIMGEDACHT

Alle Rechte an den Texten liegen beim Autor Ulrich Papke.

FRÜHLING

Die Amsel dort im Baum einst sang

von Sonnenauf- bis -untergang.

Von Sehnsucht, Schmerz, Verlangen, Leid,

voll Inbrunst vom Vergehn der Zeit.

DER WECKER

Könnt in den Arsch mich beißen!

Vergaß, ihn wegzuschmeißen.

Jetzt steht er still und stumm,

legt falsches Zeugnis ab.

Frag mich, wieviel Zeit ich hab.

APRIL

Frühling sehnend schau ich in die Sonne.

Jedoch auch Schnee betracht ich voller Wonne.

Gedankenblitz, nur kurz gedacht,
raubt dennoch Schlaf mir in der Nacht.

 

(Aus "Buch Eins".)

Es war einmal. Schon lang ist´s her.

Um uns wuchs ein Gerstenmeer.

In meinen Armen hielt ich sie.

Was dann geschah, erträumt ich nie.

Wind strich über Ähren.

Ach, könnte es doch ewig währen!

Doch unbarmherzig ist die Zeit.

Noch immer sind die Felder weit.

So wurd´ es unlängst nochmal heiß.

Um uns hoher Mais.

Unaufhaltsam rinnt die Zeit.

Fragen, tausendfach im Raum.

Tags gehüllt in Einsamkeit,

quält nachts mich böser Traum.

(Aus "Buch Eins".)

HOFFNUNG

Schnee vom Himmel fällt,

legt sanft sich auf die Erde.

Bedeckt mit Weiß den Schmerz der Welt,

auf dass es still nun werde.

STAUB

Geschaffen bloß aus Sternenstaub

will er vermeintlich wissend sein.

Versteht Natur als Untertan. Begeht an ihr nur freflich Raub.

Mensch, was bildest du dir ein?

bottom of page